Vom Zeichenbrett ins Rampenlicht – Kreative Charaktere an der HBLA Linz

Juli 2, 2025 | Allgemein

Was entsteht, wenn Medienkompetenz, künstlerische Begabung und Handwerk sowie Fantasie und Popkultur mit einem passenden Projekt aufeinandertreffen?
Dann entsteht etwas wie die Ergebnisse des CosTechPlay-Projekt an der HBLA für künstlerische Gestaltung Linz – ein buntes Zusammenspiel aus Charakterdesign, Materialexperimenten und jeder Menge Kreativität.

Im Schuljahr 2024/25 war das Projekt CosTechPlay fixer Bestandteil im Unterricht mehrerer künstlerischer Fächer. Mit Workshops, Materialien aus der Cosplay-Szene und professionellen Inputs von außen entwickelten die Schüler*innen eigene Charaktere – von der ersten Skizze über die Background-Story und die Umsetzung bis zum finalen Fotoshooting.

Von der Idee zur Figur: Character Development mit Ziora

Den Startschuss gab ein Workshop im Mai 2024 mit Künstlerin und Illustratorin Ziora und Elke Hackl von der Pädagogischen Hochschule Linz. Mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen und Inputs brachten sie den Schüler*innen näher, wie man glaubwürdige, interessante Charaktere entwirft, nicht nur optisch, sondern auch mit einer stimmigen Hintergrundgeschichte. Und sie lenkten den Blick auf die kleinen Details, die einen Charakter glaubwürdig werden lassen.
Einen Eindruck davon gibt übrigens auch der frühere Blogpost zum Thema: „Auf den Charakter kommt es an“.

Die Figuren wurden dann im Schulfach Medien-Bild-Bearbeitung weiterentwickelt. Dabei ging es um die weitere Ausarbeitung des Charakters mit seiner Geschichte und den Wesenzügen der fiktiven Persönlichkeit. Dieser Prozess ging Hand in Hand mit der grafischen Umsetzung: Farben, Outfits, Proportionen, Pose, Details – all das bekam eine ganz eigene Handschrift. 

Von der Idee zur Form: Cosplay-Materialien zum Angreifen

Im Herbst wurde es dann handfest: In einem zweiten Workshop lernten die Schüler*innen  Don Esteban kennen –– Cosplayer, Maker und Profi in Sachen EVA-Foam. Dieses flexible Material ist in der Cosplay-Community Standard, um Körperformen, Lederimitate, Rüstungen oder Accessoires herzustellen.
Mehr zum EVA-Workshop gibt’s auch im Blogbeitrag „EVA Foam in der HBLA Linz“.

Was spannend war: Die Parallelen zwischen EVA-Foam und Metallbearbeitung – einem anderen Unterrichtsbereich an der HBLA – sind größer als gedacht. Techniken wie Biegen oder Oberflächenbearbeitung fanden sich plötzlich in ganz neuen Kontexten wieder. So entstanden Schritt für Schritt erste Requisiten und Kostümteile.

Kunstunterricht reloaded: Wenn Fantasy auf Metall und Textilien trifft

Die Umsetzung von Kostümteilen für die eigene Cosplay-Figur wurde in unterschiedlichen künstlerischen Praxisfächern weiterverfolgt – etwa in Textil, Metall, aber auch nach wie vor in der digitalen Bildbearbeitung. Dabei ging es nicht nur um Technik, sondern auch um kreative Entscheidungen: Was passt zum Charakter? Wie viel Detail ist nötig? Und was lässt sich überhaupt im gegebenen Rahmen umsetzen?

Ein großes Plus: Die Schule selbst hat das Projekt kontinuierlich weiterverfolgt – getragen von der Motivation der Schüler*innen und fächerübergreifend koordiniert durch Lehrer Klaus Hollinetz.

Spot on: Präsentation der Charaktere durch Fotos und Reels

Den Abschluss des Projekts bildete ein professionelles Fotoshooting, das teils im Studio, teils outdoor stattfand – jeweils von den Schüler*innen selbst im Unterricht vorbereitet, organisiert und umgesetzt. Auch die Videoreels, die im Anschluss entstanden, wurden selbst produziert und präsentieren die Figuren in Szene gesetzt, manche, als wären sie direkt einem Game oder einem Film entsprungen.

  • Studiofotos: 📸 Ida Langenfelder

  • Außenfotos: 🌳 Julia Thaler

Fotos in den Reels: Schüler*innen und wiederum Fotos von Ida Langenfelder und Julia Thaler

Fazit: Lernen über fächerübergreifende Projekte bringt`s

CosTechPlay an der HBLA Linz zeigt, wie fächerübergreifende Projekte junge Menschen motivieren, ihre Ideen konsequent umzusetzen. Zwischen digitalen Tools, handwerklicher Praxis und künstlerischem Ausdruck lernen Schüler*innen nicht nur Gestaltungstechniken, sondern auch Teamarbeit, Planung und eigenverantwortliches Arbeiten.

Und wirklich zentral ist: Sie können sich selbst einbringen – mit ihren Interessen, Geschichten und Ideen. So wird Schule zu einem echten lernenden Spielfeld für eine Vielzahl von Kompetenzen auf verschiedenen Ebenen inkl. der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und der aktuell immer wichtiger erachteten Soft Skills!

 

Wenn du jetzt neugierig geworden bist, schau dir unbedingt die anderen Beiträge und Ergebnisse auf der Website an. Wer weiß – vielleicht steckt ja auch in dir ein CosTechPlay-Charakter, der nur darauf wartet, entdeckt zu werden.

Text: Hannelore Hollinetz (supported by ChatGPT)
Fotos:

Studiofotos: 📸 Ida Langenfelder

Außenfotos: 🌳 Julia Thaler

Fotos in den Reels: Schüler*innen und wiederum Fotos von Ida Langenfelder und Julia Thaler